Manfred Dirnberger

"Lastwagen, Schwertransporte und Lokomotiven"!
In Heimertingen in der Nähe von Memmingen wurde Manfred im ersten Viertel des Jahres 1940 geboren. Seit 1946 lebt Manfred in Vöhringen, nicht weit von Ulm.
Am 18. Dezember 2018 war Manfred mit seinen Kräften am Ende und trat seine letzte Reisen an.
„Pfüat di Gott“ lieber Manfred, schön das Du da warst, wir werden Dich nicht vergessen.
Nach Ende des 2. Weltkriegs war die Versorgung mit Lebensmitteln sehr schlecht, um einen Esser in der Familie einzusparen, wurde Manfred in den Sommern 1947 und 1948 nach Heimertingen verschickt, zu Oma und Opa auf den Bauernhof. Außerhalb der Schulzeit musste Manfred die Tiere des Hofes hüten. Die Weide befand sich an der B19 – heute Staatsstraße 2031 – am Anfang einer Steigung. Manfred beobachtete dort den regen LKW-Verkehr ins Allgäu. Er war fasziniert von den mächtigen Gefährten. Um die Steigung zu bewältigen, mussten die Fahrer in einen kleinen Gang zurückschalten, mit voller Motorleistung quälten sie sich dann den Berg hinauf. Die gewaltigen Motorgeräusche beeindruckten den jungen Manfred ungemein, und begleiteten ihn durch sein weiteres Leben.
Nach Abschluss der Schule begann Manfred eine Ausbildung als Mechaniker, an einer Esso-Tankstelle in Vöhringen. Hier wurde nicht nur getankt, sondern auch Fahrräder, Motorräder und PKW repariert. Vorbei an der Tankstelle ging der Fernverkehr in Richtung Süden, und natürlich war es auch hier, wie schon auf der Viehweide in Heimertingen, der LKW Verkehr, den Manfred interessierte.
Und so kam es wie es kommen musste, nach Abschluss der Lehre wurde Manfred LKW-Fahrer.

Krupp Tiger L8Tg5, vom Fuhrunternehmen Hans Preiss, Ulm.

Der Tiger von hinten mit Dreiachs-Hummel-Anhänger aus Ehrenstein.

Krupp Mustang S8M4, mit langer Großraumkabine und Auflieger von Kögel.

Krupp Frontlenker L8MF4 wurden gebaut von 1954 bis 1960.

Krupp und Anhänger, zulässiges Gesamtgewicht 39.600 kg

Endlich 1958, Manfred machte den Führerschein, zurzeit war es noch möglich auch den LKW-Schein mit 18 Jahren zu machen. Das war der erste Schritt, der Zweite war der erste Job als LKW-Fahrer.
Es sollten Magirus Kipper vom Typ S4500 und S6500 sein die Manfred nun täglich zu verschiedensten Baustellen bewegte. Leider hatte der Job bei der Firma Mewes einen Haken, im Winter gab es keine Arbeit für die Kipper.
Manfred schaute also schon einmal weiter, ob nicht etwas anderes in Aussicht ist. Und die bot sich dann auch, die Fa. Keller suchte einen Aushilfsfahrer. Bei Keller bewegte Manfred hauptsächlich Magirus Lastwagen vom Typ S6500/S7500, auch den vom Foto auf der Homeseite. Es war natürlich noch nicht dass was Manfred suchte, aber schon einmal ein weiterer Schritt um Erfahrung zu sammeln. Keller war eine Stückgutspedition, und im Tagesgeschäft mussten die Fahrer schon bis zu 20 Abladestellen bedienen. So hatte Manfred sich den Job als Fernfahrer allerdings auch nicht vorgestellt, und er suchte weiter.
Relativ schnell wurde er fündig, noch 1958 begegnete Manfred beim tanken des Keller Magirus, seinen Onkel, einen Fernfahrer mit fester Anstellung bei der Spedition Hans Preiss in Ulm. Nach einer kurzen Unterhaltung der beiden Verwandten war klar, Manfred musste wechseln. Wenige Wochen später war Manfred bei Preiss, und nach einigen Monaten als Beifahrer auf dem Krupp Tiger, mit seinem Onkel, im Fernverkehr unterwegs.
Nach 18 Monaten Bundeswehr begann Manfred 1962 eine Tätigkeit als Fernfahrer bei der Spedition Kurz in Illertissen. Hier war er unterwegs mit einem Mercedes LP 315 (Foto oben), oder einen Magirus Sattelzug vom Typ Saturn 195/200FS 6x4. Manfred ist heute noch begeistert vom Komfort, Bedienung und Motorleistung des Saturns. Nicht begeistern konnte ihn jedoch die Philosophie der Inhaberin, die verlangte aufzuladen was möglich ist. Es sollten 24 Tonnen sein, erlaubt waren allerdings nur 19,5 Tonnen. Manfred wollte da nicht mitmachen und verließ Kurz nach kurzer Zeit.
1967 war es dann soweit, Manfred trat seine Lebensstellung an. Erst einmal bei der Schmidbauer-Niederlassung in Augsburg, und dann, nach der Neueröffnung der neuen Schmidbauer-Niederlassung, in In Neu-Ulm. Bei Schmidbauer war der kleine Manfred von nun an unterwegs mit den ganz Großen, mit Autokranen und Schwertransportern. Diese Bande hielten bis zu seinem Ausscheiden, in den wohlverdienten Ruhestand, im Jahr 2003.
Nicht nur während der Arbeit, sondern auch in der Freizeit, war Manfred fasziniert von den schweren Gefährten. Deshalb ist es nicht wunderlich dass neben den Lastern die Eisenbahn zu seinem Hobby wurde. Mit den Jahren sammelten sich hunderte Modellautos, Lokomotiven, Waggons und Literatur zum Thema an. Modellautos wurden nicht nur gesammelt sondern auch umgebaut. Sehen Sie dazu die wunderschönen Schwertransporter im Foto unten!
Schön ist es den Geschichten zuzuhören, die Manfred in seinem interessanten Fernfahrerleben erlebte. Dazu hat Manfred, was viele von uns leider nicht machten, sehr viel aus seiner Arbeitswelt, und zu seinem Thema fotografiert. Auf dieser Seite finden Sie eine kleine Auswahl von Fotos aus Manfreds Welt. Es sind einmalige Dokumente, leider nicht immer ganz scharf, aber sehenswert. Dafür dass er sie mir gezeigt hat, seine Geschichten erzählt hat, und erlaubt hat alles zu veröffentlichen, möchte ich mich bei Manfred recht herzlich bedanken.
Mit vielen Fahrzeugen aus den Fotos war Manfred selbst unterwegs, die anderen wurden von Manfred fotografiert weil sie für Ihn interessant und schön waren. Ich denke den Meisten von uns geht es ebenso, es ist schön sie anzuschauen. Natürlich ist die Mehrzahl der Fotos aus der Schmidbauerzeit von Manfred und sind einzigartig.
Nachdem Manfred in den ersten 10 Jahren für Schmidbauer hauptsächlich mit einem 75 Tonnen Coles Kran unterwegs war, wechselte er zu den Schwertransportern. Eins seiner Fahrzeuge war der oben abgebildete Mercedes 2232S 6x4. Ein weiteres, auch oben abgebildet, ein MAN 26.372DF 6x4. Den MAN bewegte Manfred bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2003.
Interessant ist auch dass die Fahrzeuge der Schmidbauer-Niederlassung in Ulm, zu Manfred seiner Zeit, in der Regel nicht luftgefedert, sondern immer komplett stahlgefedert waren. Der Grund war das schlechte, schwammige Fahrverhalten der Fahrzeuge aus dieser Zeit.
Oben eine kleine Fotoauswahl von Schwertransportern aus dem Schmidbauer Fuhrpark. Mehr zur Schmidbauer Niederlassung Neu-Ulm bei der Manfred 36 Jahre beschäftigt war, sehen Sie hier !

Zu einigen Fahrzeugen der Seite hier noch weitere detaillierte Beschreibungen:

Krupp Tiger L8Tg5 Datenblatt !

Krupp Mustang S8M4 Datenblatt !

Krupp Mustang L8MF4 Datenblatt !

Mercedes LP315 Datenblatt !

Magirus S6500 Datenblatt !

Besuchen Sie uns regelmäßig und lesen demnächst mehr über die Magirus S6500 und S7500 Jupiter, aber auch über Krupp, Mercedes usw.!
Eine Gemeinschaftsarbeit war der Transport von ausgemusterten Ulmer Straßenbahnen. Der Kran „Schmidbauer“, die Traverse „Scholpp“ und der Transporter „Universal Transport“. Die ausgemusterten Straßenbahnen gingen vom Depot im Ulmer Donautal, per Straße, zur Bahnverladung nach Rumänien.
Die unteren Fotos zeigen Schwerlastzugmaschinen von Kaelble und Faun. In der oberen Reihe Fotos von Bahnfahrzeugen die zur Verkehrsausstellung in Hamburg transportiert wurden. Auch diese, sowie die unteren drei Fotos sind aus der Sammlung von Manfred. Manfred hat die Hamburger-Fotos nicht selbst geschossen, er bekam sie nach seinem Besuch in Hamburg von einem Freund geschenkt.
Vielleicht kann sich ein Besucher der Webseite an dies Aktion erinnern, und einiges dazu erzählen?
Auch die Kaelble und Faun Freunde werden gesucht zur weiteren, besonders der technischen Dokumentation der Fahrzeuge.
Als Abschluss einige selbstgebaute H0 Schwertransporter aus Manfreds Fuhrpark. Den Scania links im Bild baute Manfred zweinmal, den 2. verschenkte er an Peter Maier, dem Besitzer des Fahrzeugs. Das Unternehmen von Peter Maier existiert heute leider nicht mehr in seiner Ursprungsform. Lesen hier noch mehr über Peter Maier!

Zum Schluss möchten wir uns noch einmal ganz herzlich, für Informationen und Fotos, bei Manfred bedanken.

Hat Ihnen die Seite über Manfred gefallen, dann besuchen Sie uns doch wieder auf unserer Webseite, und empfehlen uns weiter! Vielleicht haben Sie selbst eine Geschichte mit Nutzfahrzeugen erlebt, große und kleine, bei uns können sie Ihre Geschichte erzählen.

Unser Verein ist gemeinnützig, alle Mitglieder sind ehrenamtlich tätig, erhalten natürlich kein Gehalt, sondern erhalten den Verein vor den Untergang, mit Zahlungen aus eigener Tasche.
Wir würden uns über eine Mitgliedschaft, oder Spende, auch über die Kleine, sehr freuen. Denn nur dann können wir Ihnen auch weiterhin KOSTENLOS wunderbare und einzigartige Berichte aus der Welt der Nutzfahrzeuge zeigen.