Sebastian "Baschti" Liggefeld
Magirus Abschlepper

Im schönen Ulmer Umland ist „Baschti“ Sebastian bei seiner Familie, den Liggefelds, aufgewachsen. Hier erzählt uns Baschti seine Geschichte, nicht die zu den beiden oberen Fotos vom Porsche 911, Golf GTI und Porsche Schlepper, sondern die der ganz großen Kaliber, „seinen“ Lastwagen von
Magirus Deutz und von Iveco Magirus.
In seinem Bruder Christian hat Baschti eine immer helfende Hand gefunden und ihn mit dem Oldtimervirus infiziert. Bald träumte auch Christian von einem eigenen Projekt, einem Porsche Schlepper. Im Juni 2013 war es soweit, ein 1957er Porsche 208 Standard wurde angeschafft
und schon im Winter 2013/2014 restauriert.
Auf dem Foto Christian am Lenkrad, daneben der Cousin Dominik bei der ersten Ausfahrt mit dem schönen Porsche Schlepper am Vatertag 2014.
Nach dem erfolgreichen Realschulabschluss war klar in welche Richtung meine berufliche Zukunft gehen musste und ich begann im September 2003 eine Lehre zum Automobilmechatroniker in der Fachrichtung Nutzfahrzeugtechnik bei der Iveco Magirus AG in Ulm. In den drei Jahren der Lehrzeit quälte ich mich noch zusätzlich in einer Abendschule zur Fachhochschulreife.
Nach der Ausbildung ging es dann fast 2 Jahre lang in die Ulmer Iveco Stralis Produktion ans Fahrerhausband. Die recht monotone Arbeit veranlasste mich dann im Wintersemester 2007/2008 ein Fahrzeugtechnik Studium an der Hochschule Ulm zu beginnen, das ich 2011 auch erfolgreich abschloss. (Text: Baschti)
Ausgeliefert wurde das Fahrzeug im Jahre 1961 als Flugfeldlöschfahrzeug. Der Vorbesitzer hatte leider einen Pritschenaufbau montiert der jedoch auf Grund der Hilfsrahmenbreite und dem Baujahr überhaupt nicht zum Fahrzeuggesamtbild passte. Ich entschloss mich das Fahrzeug komplett zu restaurieren und neu auf zu bauen.
In der oberen und unteren Fotobox einige Restaurationsschritte.
Besonders an den beiden Fotos vom Rahmen und den Achsen kann man erkennen dass der Erhaltungszustand doch nicht so schön ist wie das Foto vom Gesamtfahrzeug uns vorgaukelt. Allerdings ist der Zustand befriedigend und alle Teile sind in einem erhaltungswürdigenden Zustand.Die Achsen wurden zerlegt, alle Wellendichtringe und defekte Lager wurden erneuert. Selbstverständlich wurden die Bremsen mit Belägen, Trommeln und Hydraulikzylindern in einen verkehrssicheren Zustand gebracht. Für die Optik wurden die Achsen von außen komplett entlackt, entrostet und neu lackiert.
Motor, Schalt- und Verteiler-Getriebe wurden natürlich auch von außen komplett entlackt, entrostet und neu lackiert. Der Motor bekam neue Zylinder, Kolben und Zylinderköpfe, sowie neue Lagerungen und Abdichtungen.
Die mitgelieferte Pritsche passte nicht es musste eine Andere her. Sie kam mit einem originalen Jupiter 6x6 Ersatzteilspender. Da mein Jupiter einen kürzeren Radstand hat musste sie angepasst werden. Der Pritschenunterbau war komplett verfault, ein neuer aus sibirischer Lärche wurde
angefertigt und montiert.
Beim Fahrerhaus schien es mir, die Jungs von der Bundeswehr haben lieber gestrichen als geputzt. Zum Teil waren es mehr als sieben Farbschichten die mir die Arbeit nicht erleichterten, ohne Entlacken und Sandstrahlen war hier nichts mehr zu machen. Und dann, nach der Rostgrundierung in Gelb konnte sich das Ergebnis schon sehen lassen.
Mittlerweile sind Fahrgestell, Motor und Kabine wieder beisammen, und es sieht langsam so aus wie ich mir einen Magirus Jupiter vorgestellt habe.
Weil es immer an Zeit fehlt und andere Projekte wichtiger waren dauert die Restauration nun mehr als sieben Jahre (Stand Anfang 2019), aber ich werde nicht aufgeben. (Text Baschti)
Leider hatte ich bis jetzt noch keine Zeit den Jupiter fertig zu restaurieren. Mein Plan ist dass er später wieder im originalen Tannengrün der Bereitschaftspolizei strahlt, genauso wie er 1968 nach Biberach an der Riss erstausgeliefert wurde. (Text: Baschti)

Der Magirus 178D15A 6x6 (Jupiter) steht bereit zur Verladung für den Transport nach Ulm.
Die Kabine und der Rahmen wurden schon einmal restauriert, und da das Fahrzeug in seiner alten Heimat nahe Napoli im Winter keinem Salz ausgesetzt wurde, war das Blechkleid in einem recht guten Zustand.
Mehr oder weniger das gesamte Jahr 2016 werkelte ich an meinem TurboStar sodass er pünktlich zu seinem 30. Geburtstag TÜV fertig war und erfolgreich auf mein rotes 07-ner Kennzeichen eingetragen werden konnte.

Der TurboStar 190-42T, nach Baschtis Renovierung, mit einem Tanksattelauflieger aus dem Bestand des Magirus Iveco Museum e. V. im März 2017.
Nach Abschluss der Arbeiten habe ich einen schönen, funktionierenden TurboStar mit authentischer Patina der seine mehr als 1.000.000 km auch zeigen darf. (Text: Baschti)

Zugmaschine, eine nagelneue Iveco Stralis EVO XP AS440S48T/P Sattelzugmaschine, Ladung, eine gut erhaltene Magirus 320D22FS 6x4 Sattelzugmaschine, von der Deutschen-Bundeswehr.
Die Zugmaschine war in einem befriedigenden Zustand und fahrbereit, Motor, Getriebe und Achsen waren dicht. An den bekannten Stellen des Frontlenker-Fahrerhauses war wenig Rost zu finden.
Für den Transport, der im März 2018 durchgeführt werden sollte, war der eigene Einachs-Langendorf-Tieflader allerdings zu schwach. Ersatz fand ich in Form des Dreiachs-Nooteboom-Aufliegers und einer nagelneuen Stralis Sattelzugmaschine vom Typ EVO XP AS440S48T/P. Die Zugmaschine stand im Demopool der Iveco Magirus AG zum Einfahren für einen Pressetest bereit. Das Einfahren erledigte ich mit dem Transport meiner Magirus Sattelzugmaschine. Mit dem schönen Gespann war es eine angenehme Reise, auf dem Weg nach Holland und zurück. (Text: Baschti)

Zugmaschine, eine nagelneue Iveco Stralis EVO XP AS440S48T/P Sattelzugmaschine, Ladung, eine gut erhaltene Magirus 320D22FS 6x4 Sattelzugmaschine, von der Deutschen-Bundeswehr.
Im Video links,
die ersten Tests des neuen hydraulischen Vorderradantriebs Hi-Traction, mit einemIveco Stralis X-WAY AT440X46T/P ON,
im Iveco Testgelände in Markbronn auf dem Steigungshügel.
Hier sieht man ganz deutlich dass das Fahrzeug ohne Vorderradantrieb niemals die 40 % Steigung geschafft hätte.
Bei der Abfahrt ins Tal mussten die neuen Scheibenbremsen zeigen was in Ihnen steckt, einige Wanderer rümpften die Nase als die noch relativ neuen Bremsbeläge, bei Bremsscheibentemperaturen zwischen 500 und 800 °C, eine bläuliche Rauchfahne ins Tal zogen.
Wenn dann die Drücke der Hydraulik auf dem Bildschirm des Messrechners interessanter sind als die Straße vor einem, kann es schon mal vorkommen, dass die Grenzen des Hi-Traction Antriebs erreicht sind und der Stralis im Graben landet. Nach 2 Stunden Schneeschaufeln und der Unterstützung eines weiteren Versuchsfahrzeugs konnten wir uns dann aber ohne fremde Hilfe aus der misslichen Lage befreien. (Text: Baschti)
Das einzige Problem ist, Beruf, Magirus Iveco Museum, Handball- und Schützenverein, sowie die Restauration und Pflege meiner Oldies unter einen Hut zu bekommen. Da wäre es echt hilfreich wenn der Tag ein paar Stunden mehr hätte.
In diesem Abschnitt sehen Sie eine Auswahl an Bildern zu Fahrten für Freunde des Magirus Iveco Museum e.V. und zu Materialtransporten für unseren Verein. (Text: Baschti)
für Deinen Interessanten Bericht, es ist wirklich erstaunlich was Du in Deinem jungen Leben schon alles erlebt hast. Mach so weiter!
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Unten, weitere Fotos von Transporten die Baschti durchgeführt hat, es sind noch lange nicht alle, und ständig werden es mehr. Also, schauen Sie immer wieder einmal rein, demnächst kommt mehr vom
„Magirus Abschlepper“!

Zum Abschluss weitere Fotos von Transporten die Baschti durchführte, sehen Sie demnächst mehr dazu!