Dieter Augustin
"Fiege-Lastwagen" haben meinen Lebensweg geprägt!

Ich bin Dieter Augustin und das Foto zeigt mich im Mai 2018. Diese Webseite wurde vom mir erstellt mit dem Ziel: "Erhalt des Vereins Magirus Iveco Museum e. V.“! Der Verein muss finanziell gestärkt werden damit er unabhängig, die nächsten 25 Jahre, und mehr, weiter bestehen kann. Sie erfahren hier nun einiges aus meinen Leben mit Nutzfahrzeugen und sehen dazu einige historische, einmalige Fotos.
Nach Fiege war mein Papa Kraftfahrer bei der Fa. Schründer & Cramer, einer Grevener Baumwoll-Spinnerei, Weberei und Näherei. Schründer & Cramer benötigte einen LKW zum Transport der gewebten Stoffe in die Bleiche. In der Regel lagen 2 Transporte wöchentlich an und führten zur Fa. Windel, nach dem Ort Windelsbleiche, in der Nähe von Bielefeld. Der erste LKW dafür war ein Magirus S3500, abgelöst durch einen Mercedes L322 dem als letzter ein Mercedes LP911 B (Foto) folgte.
Der LP911 B hatte als Sonderwunsch einen Motor mit 130 PS. Schmitz hat dazu den Aufbau und den passenden Anhänger geliefert. Bei meinen Schmitz Cargobull Besuch in Horstmar, 2003, entdeckte ich dieses Foto, und es war mit der Anlass das komplette Schmitz-Archiv aufzuarbeiten.
Ich bin geboren Anfang der 1950er-Jahre in Münster, und aufgewachsen im schönen Greven an der Ems, nördlich von Münster. Das Haus meiner Großeltern und Eltern stand in einer Parallelstraße zum Grünen Weg, der Straße auf der die Fiege Lastwagen ihre Reise starteten und beendeten. Im Grünen Weg am Ortsende, auf der linken Seite, befand sich zu dieser Zeit auch der Betriebshof der internationalen Spedition Josef Fiege.
Mein Papa war zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre bei Fiege als Fernfahrer angestellt. Zu dieser Zeit, kurz nach dem Krieg, musste der Vater natürlich das Geld verdienen, für den Unterhalt. Arbeitsplätze waren knapp, und der Vater war deshalb bei der Geburt nicht anwesend. So war es auch bei uns, mein Papa war mit dem Fiege-Büssing unterwegs, nach Bremen, das ist belegbar an dem Schichtenbuch, das Fernfahrer dieser Zeit führen mussten.
Die Fotos und Erinnerungen zu Fiege stammen von meinen lieben ehemaligen Kollegen Karl „Kalli“ Schlautmann, Ervin Koppers und von mir. Meine Erinnerungen habe ich aufgefrischt und ergänzt, durch das interessante Buch „Aus Westfalen in die Welt“ ein Porträt zu Fiege, es stand einmal unter Fiege.com, ist aber leider gelöscht.
Lieber Kalli, lieber Ervin vielen Dank für die Fotos und die interessanten Geschichten.

Der "Fiege-Speditionshof" in Greven am Grünen Weg. Das linke Foto ist aus der Zeit um 1972. Die beiden Mercedes Wechselbrückenzüge LPL2232 6x2 sind bereit zur Ausfahrt. Links, neben den beiden Mercedes, sind die Werkstatträume und dahinter das Stückgutlager. Die Werkstatträume sind auf dem Foto nicht alle sichtbar. Nach der Hofeinfahrt ist die Schreinerei die erste Werkstatt, hier erstanden auch, bis Anfang der 1960er Jahre, die Fahrerhäuser für die Büssing- und Mercedes-Fahrgestelle. Es folgte die Werkstatt des Planenmachers, die Schlosserwerkstatt, die LKW-Werkstätten mit 2 Gruben, die Anhängerwerkstatt, die Reifenwerkstatt und zum Schluss die Lackiererei. Dahinter, links vor der Einfahrt in die Stückguthalle, waren 2 Abschmiergruben. Die Fahrer hatten die Aufgabe ihre Fahrzeuge regelmäßig abzuschmieren und anfallende Motorölwechsel durchzuführen. Das rechte Foto zeigt die Abstellhalle für die Fernverkehrszüge in der Zeit um 1955. Diese Halle ist praktisch die Fortsetzung der Gebäude auf dem linken Foto. In der Halle von rechts nach links ein Mercedes L6600/L315 mit Fiege Fahrerhaus, ein Mercedes LP315 mit Fiege Fahrerhaus, die beiden Büssing-Frontlenker 7500U hatten ein Fiege Fahrerhaus, ebenfalls mit Fiege-Fahrerhaus die drei Mercedes L6600/L315 dazwischen, und zum Schluss ein Büssing 8000S wohl auch mit Fiege-Fahrerhaus. Der Fuhrpark ist jetzt auf ca. 55 ziehende Fahrzeuge angewachsen.
Die beiden Fotos zeigen Fiege Lastwagen in der Zeit um 1935. 1939 sind ca.18 Lastwagen bei Fiege im Einsatz, in der Mehrzahl von Büssing. Der Dreiachser im linken Foto ist vermutlich ein Büssing-NAG, Typ 80 Diesel, 6 Zylinder mit 105/110 PS. Im linken Foto ein Zweiachser Büssing-NAG Typ 50 Diesel, vermutlich mit dem gleichen Motor wie der Dreiachser. Warum der Büssing keine Luftreifen hat ist nicht klar. Vielleicht auf Grund von Materialknappheit?
Nach bestandener Gesellprüfung hieß es Abschied nehmen von Opel Kiffe, denn nun sollten es richtige Lastwagen und Anhänger sein die ich reparieren wollte. Ein weiteres Ziel war der Freitag, in der Lohntüte sollten zum Wochenende auch einige Mark mehr sein, die mit nach Hause genommen werden konnten. Gute Kontakte zu Fiege bestanden noch durch meinen Papa, und ich wurde 1969 durch Heinz Fiege, als Kfz.- Schlosser eingestellt. In der Fiege Werkstatt lernte ich die Technik von Lastwagen und Anhänger kennen, und vor allen Dingen alle anfallenden Arbeiten an ihnen durchzuführen.
Nach Fiege folgten einige weitere Arbeitsstellen in Nutzfahrzeugwerkstätten von Fahrzeugherstellern und Fuhrunternehmen als Geselle, Meister und Betriebsleiter. 25 Jahre im Werkstattgeschäft folgte für 1 Jahr, eine Tätigkeit als Ausbilder für Berufskraftfahrer, und zum Abschluss, fast 25 Jahre, eine Aufgabe im Kundendienst der Iveco Magirus AG.

Auf den Fotos sind zwei Fahrzeuge abgebildet die mein Papa, Herbert Augustin, bei Fiege fuhr, den Büssing noch als Beifahrer. Auf der „Büssing-Schnauze“, links mein Papa, in der Mitte eine von 2 mitreisenden Damen und links der „Chef“ für diesen Büssing, Wilhelm Holtkamp. Die 2 Damen durften mitfahren zum Bodensee, auf der Ladefläche, weil die Eltern wohl mit der Fiege-Familie bekannt waren. Die Aufnahme ist von 1950/1951.
Der Beifahrer auf den Mercedes Fotos, von ca. 1957, war Josef Beinker der für seine Fahrlehrerausbildung LKW-Fahrpraxis sammelte.
Der Büssing NAG ist vom Typ 650, mit 6 Zylinder Dieselmotor und 145 PS. Der 90er Mercedes ist vom Typ L311, mit 6 Zylinder Dieselmotor OM312 und 90 PS. Der Mercedes hatte ein Fiege-Fahrerhaus mit Schwalbennest und einen Pritschenaufbau mit Plane von Fiege. Das Fahrzeug war eingesetzt im Bezirksfernverkehr, um den Radius für Bezirksfernverkehr zu erweitern hatte der Mercedes den Standort Schötmar.
Leider sind zur Fahrzeuggeschichte der Spedition Fiege nicht allzu viele Fotos vorhanden. Ich habe versucht in den letzten Jahren, mit meinem Freund Kalli, weitere aufzutreiben, mit wenig Erfolg. Die von mir zusammengetragenen Fotos sind leider nicht von guter Qualität. Auch in dem Fiege Buch „Aus Westfalen in die Welt“ ist die Quantität und Qualität der Fotos recht bescheiden. Wenn Sie nun lieber Besucher und Nutzfahrzeugfreund im Besitz von Fiege-Fotos sind, dann nehmen Sie doch mit uns Kontakt auf. Es wäre schade wenn, besonders,, die Dokumente zum Fahrzeugbau verloren gehen.
Auf den drei Fotos die Fiege Büssing von Ervin Koppers. Auf dem linken Foto ist er rechts zu sehen mit einem Kollegen vor seinem 105er Büssing und auf dem linken Foto mit seiner kleinen Familie.
Foto links, aus der ersten Hälfte der 1950er Jahre: Büssing 5000S mit 6 Zyl. Vorkammer-Dieselmotor, 105 PS, 105er. Daneben ein Mercedes L6600 mit 6 Zyl. Vorkammer-Dieselmotor OM315, 145 PS und Fiege Schwalbennest-Fahrerhaus.
Foto mitte und links, ca. 1955: Büssing 7500U mit 6 Zyl. Unterflur-Vorkammer-Dieselmotor, 150 PS. Das Schwalbennest-Fahrerhaus und die Pritsche mit Plane sind von Fiege. Der Anhänger auf dem rechten Foto ist ein Fiege-Anhänger.
Haben Sie vielleicht eine ähnliche Lebensgeschichte wie die Meinige, dann nehmen sie doch Kontakt mit uns auf, und erzählen Ihre Geschichte mit Nutzfahrzeugen auf unsere Webseite.
Der Baumwolltransport vom Bremer Überseehafen zu den Spinnereien ins Münsterland war das Kerngeschäft der Spedition Fiege. Hier, auf einen Foto aus Anfang der 1950er Jahre, Abladetätigkeit beim Kunden im Münsterland mit Unterstützung eines „Urstaplers“, aber immer noch mit viel Handarbeit. Der LKW ist ein Büssing NAG Typ 900 mit 6 Zyl. Vorkammer-Dieselmotor und 145 PS