Peter Sacher 3. Seite
Erleben Sie die 1950er und 1960er Jahre im Münsterland!
„Pöttken-Krüger“ und die Geschenke für „Mutti“.
Schon vor dem Krieg betrieben Peter und Elisabeth Krüger aus Drensteinfurt ein Fahrgeschäft für Haushaltswaren. Mit zwei Pferden und einem Verkaufswagen besuchten sie Märkte und zogen von Haus zu Haus, um ihre Waren anzubieten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges mit den schlimmen Kriegsjahren und ihren Folgen standen viele Familien vor dem Nichts. Menschen wohnten in zerstörten Häusern oder Baracken und anderen Notunterkünften. Es fehlte an Allem. Für die Familie Krüger begann eine erfolgreiche Zeit. Jetzt konnten sie wieder ihre Waren zum Kauf anbieten. Peter und Elisabeth Krüger wohnten mit ihren drei Söhnen an der Riether Straße neben der Emaillefabrik Merten & Storck. So lag es nahe, von den Nachbarn der „Pöttkes-Bude“ ,wie die Firma im Volksmund hieß, „Zweitewahl-Kochtöpfe“ zu kaufen. Sie wurden die Basis ihrer Verkaufswaren. Während die Söhne Klaus und Karl mit einem alten Krupp-Wehrmachts-LKW Waren durch das zerstörte Deutschland transportierten, schaffte sich das Ehepaar Krüger eine kleine Hanomag-Zugmaschine und einen Westfalia-Verkaufsanhänger an.
Schon vor dem Krieg betrieben Peter und Elisabeth Krüger aus Drensteinfurt ein Fahrgeschäft für Haushaltswaren. Mit zwei Pferden und einem Verkaufswagen besuchten sie Märkte und zogen von Haus zu Haus, um ihre Waren anzubieten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges mit den schlimmen Kriegsjahren und ihren Folgen standen viele Familien vor dem Nichts. Menschen wohnten in zerstörten Häusern oder Baracken und anderen Notunterkünften. Es fehlte an Allem. Für die Familie Krüger begann eine erfolgreiche Zeit. Jetzt konnten sie wieder ihre Waren zum Kauf anbieten. Peter und Elisabeth Krüger wohnten mit ihren drei Söhnen an der Riether Straße neben der Emaillefabrik Merten & Storck. So lag es nahe, von den Nachbarn der „Pöttkes-Bude“ ,wie die Firma im Volksmund hieß, „Zweitewahl-Kochtöpfe“ zu kaufen. Sie wurden die Basis ihrer Verkaufswaren. Während die Söhne Klaus und Karl mit einem alten Krupp-Wehrmachts-LKW Waren durch das zerstörte Deutschland transportierten, schaffte sich das Ehepaar Krüger eine kleine Hanomag-Zugmaschine und einen Westfalia-Verkaufsanhänger an.
Der Verkaufsanhänger, in dem gekocht und geschlafen werden konnte, wurde mit Kochtöpfen und allen möglichen Haushaltswaren behängt. Unter einer Plane auf dem Dach des Anhängers wurden Körbe und Zinkwannen gelagert.
So traf man das Ehepaar Krüger auf vielen Wochenmärkten mit ihren vor dem Verkaufsanhänger ausgebreiteten Haushaltswaren an. Als fahrende Händler zogen die Krügers mit ihrem Gespann durch die Straßen des Münsterlandes, um ihre Waren den Hausfrauen anzubieten. Viele Mütter durften sich in dieser Zeit über Töpfe und Haushaltwaren als Geschenke „freuen“.
Der jüngste Sohn Heinz Krüger erweiterte das Geschäft mit einem Tempo-Dreirad und später einem Opel-Blitz, beide Wagen hatten Verkaufsaufbauten. Das aufkommende Wirtschaftswunder mit ihren großen Waren- und Versandhäusern erschwerten das Geschäft der Krügers.
Die Eltern gingen in den Ruhestand, die Söhne Klaus und Karl gründeten in Ahlen einen Haushaltswarengroßhandel, Sohn Heinz wurde freier Handelsvertreter und zog nach Hamburg.
Das Haus der Familie, inzwischen verkauft, steht noch heute fast unverändert an der Riether Straße.
Viele Drensteinfurter erinnern sich noch gerne an Pöttken-Krüger und die längst vergangene „gute alte Zeit“. (Text: Peter Sacher)
Straßenbauarbeiten in den 1950er Jahren
In den 1950er Jahren hatte die Bau-und Straßenbauindustrie Hochkonjunktur. Für den Wiederaufbau der Städte und Straßen im Münsterland mit den verheerenden Kriegsschäden wurde alles an Baumaterial, so auch Gussasphalt benötigt.
Gußasphaltkocher, in denen eine siedend heiße, dickflüssige Teermasse für den Straßen- und Häuserbau aufbereitet wurde, gehörten zum Straßenbild der Nachkriegszeit. Ältere Mitbürger erinnern sich an die großen schwarzen Ungetüme, aus deren Schornsteine dichter Rauch aufstieg. Arbeiter, die diese Maschinen bedienten und die heiße Masse in Eimern transportierten, waren nicht zu beneiden.
Im Hafengebiet von Münster gab es die Firma Bernhard Levermann, die 1884 als Baustoffhandel gegründet wurde. Ab 1926 kam der neue Betriebszweig Gussasphalttechnik dazu.
In den 1950er Jahren hatte die Bau-und Straßenbauindustrie Hochkonjunktur. Für den Wiederaufbau der Städte und Straßen im Münsterland mit den verheerenden Kriegsschäden wurde alles an Baumaterial, so auch Gussasphalt benötigt.
Gußasphaltkocher, in denen eine siedend heiße, dickflüssige Teermasse für den Straßen- und Häuserbau aufbereitet wurde, gehörten zum Straßenbild der Nachkriegszeit. Ältere Mitbürger erinnern sich an die großen schwarzen Ungetüme, aus deren Schornsteine dichter Rauch aufstieg. Arbeiter, die diese Maschinen bedienten und die heiße Masse in Eimern transportierten, waren nicht zu beneiden.
Im Hafengebiet von Münster gab es die Firma Bernhard Levermann, die 1884 als Baustoffhandel gegründet wurde. Ab 1926 kam der neue Betriebszweig Gussasphalttechnik dazu.
Nach dem Krieg halfen drei ehemalige Wehrmachtszugmaschinen vom Typ Hanomag SS 100, alte und neue Gussasphaltanhänger und andere Fahrzeuge, die vielen Aufträge zu erfüllen. Im Jahr 2000 gab die Firma ihre Betriebstätigkeit auf.
Die Vorbilder meiner 2018er Modelle sind eine der Hanomag-Zugmaschinen, die mit einer kurzen Pritsche versehen wurden und der neue dreiachsige Jumbo-Gußasphaltkocher. Hersteller des Asphaltkochers war die Firma Linnhoff aus Stadtoldendorf.
Beide Modelle entstanden wieder in Eigenbauweise aus Plastikplatten und ohne elektrisches Werkzeug. Die Modelle stehen vor der Kulisse des Drensteinfurter Marktplatzes im Jahr 1957.
Das Szenarium ähnelt der Neugestaltung des Marktplatzes 2019, nur nicht ganz so schlimm. (Text: Peter Sacher)
Die Vorbilder meiner 2018er Modelle sind eine der Hanomag-Zugmaschinen, die mit einer kurzen Pritsche versehen wurden und der neue dreiachsige Jumbo-Gußasphaltkocher. Hersteller des Asphaltkochers war die Firma Linnhoff aus Stadtoldendorf.
Beide Modelle entstanden wieder in Eigenbauweise aus Plastikplatten und ohne elektrisches Werkzeug. Die Modelle stehen vor der Kulisse des Drensteinfurter Marktplatzes im Jahr 1957.
Das Szenarium ähnelt der Neugestaltung des Marktplatzes 2019, nur nicht ganz so schlimm. (Text: Peter Sacher)
Die Kirmes kommt…
in die Stadt. Für uns Kinder begann eines der schönsten Wochenende des Jahres. Nichts wie aufs Fahrrad oder den Tretroller und ab ging es zum Festplatz an der Sandstraße, wo bereits die ersten Zugmaschinen und Traktoren mit ihren Packwagen eingetroffen waren.
Gespannt beobachteten wir das Rangieren der schweren Gespanne. Bis zum Dunkelwerden streiften wir über den Platz, um zu sehen, welche Fahrgeschäfte in diesem Jahr aufgebaut werden. Die größten Attraktionen waren der Autoskooter (hieß damals Autoselbstfahrer), die Raupe (hier lief die beste Musik) und für junge Pärchen in den Wagen schloss sich während der Fahrt ein Verdeck. Lautes Kreischen aus den verschlossenen Wagen ließen die am Rand stehenden Zuschauer einiges vermuten. Gut besucht war auch das Kettenkarussell. Ergänzt wurden diese mit einer Schiffschaukel, Kinderkarussell, Schießbude, Losbude und einem „Hau den Lukas“-Stand.
Samstag und Sonntag kam dann aus der größeren Nachbarstadt der Eisverkäufer mit seinem Tempo-Dreirad mit flachem Kastenaufbau, unter dessen silbernen Glockendeckeln vier Sorten Eis auf uns warteten. Mit fünf Mark für das ganze Wochenende wurden wir dann auf die Kirmes losgelassen.
Die eigentlich interessanten Dinge für mich standen aber hinter den Ständen und den Schaustellerwagen:
„Die Zugmaschinen und Traktoren“.
In Erinnerung an diese Episoden habe ich eine Kirmeszugmaschine mit Packwagen gebaut. Bei der Zugmaschine handelt es sich um eine Kaelble K 415 Z, Baujahr 1954. (Text: Peter Sacher)
in die Stadt. Für uns Kinder begann eines der schönsten Wochenende des Jahres. Nichts wie aufs Fahrrad oder den Tretroller und ab ging es zum Festplatz an der Sandstraße, wo bereits die ersten Zugmaschinen und Traktoren mit ihren Packwagen eingetroffen waren.
Gespannt beobachteten wir das Rangieren der schweren Gespanne. Bis zum Dunkelwerden streiften wir über den Platz, um zu sehen, welche Fahrgeschäfte in diesem Jahr aufgebaut werden. Die größten Attraktionen waren der Autoskooter (hieß damals Autoselbstfahrer), die Raupe (hier lief die beste Musik) und für junge Pärchen in den Wagen schloss sich während der Fahrt ein Verdeck. Lautes Kreischen aus den verschlossenen Wagen ließen die am Rand stehenden Zuschauer einiges vermuten. Gut besucht war auch das Kettenkarussell. Ergänzt wurden diese mit einer Schiffschaukel, Kinderkarussell, Schießbude, Losbude und einem „Hau den Lukas“-Stand.
Samstag und Sonntag kam dann aus der größeren Nachbarstadt der Eisverkäufer mit seinem Tempo-Dreirad mit flachem Kastenaufbau, unter dessen silbernen Glockendeckeln vier Sorten Eis auf uns warteten. Mit fünf Mark für das ganze Wochenende wurden wir dann auf die Kirmes losgelassen.
Die eigentlich interessanten Dinge für mich standen aber hinter den Ständen und den Schaustellerwagen:
„Die Zugmaschinen und Traktoren“.
In Erinnerung an diese Episoden habe ich eine Kirmeszugmaschine mit Packwagen gebaut. Bei der Zugmaschine handelt es sich um eine Kaelble K 415 Z, Baujahr 1954. (Text: Peter Sacher)
Olivgrüne Erinnerungen
Nach vielen Drensteinfurt-Modellen kam mir die Idee, auch eines der Fahrzeuge zu bauen, welche ich selber während meiner Bundeswehrzeit 1967/68 gefahren habe.
Am 3. Juli 1967 wurde ich als Wehrpflichtiger zur Bundeswehr eingezogen. Vom Drensteinfurter Ewald Dahlmann vom Tannenweg, der damals beim Kreiswehrersatzamt in Münster arbeitete, wurde ich in Münster mit anderen Wehrpflichtigen in den Zug gesetzt. Mein Standort wurde die Von-Goeben-Kaserne in Stade/Niedersachsen. Nach 3-monatiger Grundausbildung kam ich zur Sanitätskompanie 2/76 in derselben Kaserne. Mein Ziel war es, bei der Bundeswehr meinen Führerschein zu erwerben. Das war so einfach nicht, denn selbst Kameraden, die von Beruf Kraftfahrer waren, bekamen dort nicht immer die Möglichkeit den LKW-Führerschein zu machen. Nach der Ausbildung zum Sanitäter begann für mich die Ausbildung zum Erwerb von Führerscheinen. Es begann mit dem LKW-Führerschein, anschließend der Erwerb des Krankenwagenscheines, schließlich die Ausbildung zum Führerschein F1 für den Sanitätspanzer M113. Heute erinnere ich mich belustigt an den rauen Ton des Fahrlehrers: „...Sie Hirsch!“
Ich hatte mich in der Folgezeit um fünf Fahrzeuge zu kümmern, die ich abwechselnd je nach Einsatz fahren, aber auch pflegen durfte. Eines der Fahrzeuge war ein MAN-Kofferwagen vom Typ 630 L2A. Der 5-to-LKW war der Operationswagen der Sanitätskompanie und wurde nur für echte Einsätze in Manövern aufgerüstet und mit mir als Fahrer eingesetzt. Weitere Fahrzeuge bei diesen Einsätzen waren ein Unimog-Krankenwagen und ein DKW Munga (Geländewagen), mit dem der Stabsarzt befördert wurde.
Jetzt nach über fünfzig Jahren erinnere ich mich gerne an diese Zeit. Die damalige Kriegsgefahr war uns jungen Soldaten nicht bewusst. Im Juni 1967 der gerade beendete 6-Tage-Krieg zwischen Israel und drei arabischen Staaten, dann im Frühjahr 1968 der Einmarsch der Ostblockstaaten in die Tschechoslowakei, der den „Prager Frühling“ beendete, brachten die Welt an den Rand von Weltkriegen.
Aus der Von-Goeben-Kaserne, die achtzehn Monate meine zweite Heimat war, wurde ein Baugebiet und der neue Stadtteil Stade-Ottenbeck.
(Text: Peter Sacher)
Nach vielen Drensteinfurt-Modellen kam mir die Idee, auch eines der Fahrzeuge zu bauen, welche ich selber während meiner Bundeswehrzeit 1967/68 gefahren habe.
Am 3. Juli 1967 wurde ich als Wehrpflichtiger zur Bundeswehr eingezogen. Vom Drensteinfurter Ewald Dahlmann vom Tannenweg, der damals beim Kreiswehrersatzamt in Münster arbeitete, wurde ich in Münster mit anderen Wehrpflichtigen in den Zug gesetzt. Mein Standort wurde die Von-Goeben-Kaserne in Stade/Niedersachsen. Nach 3-monatiger Grundausbildung kam ich zur Sanitätskompanie 2/76 in derselben Kaserne. Mein Ziel war es, bei der Bundeswehr meinen Führerschein zu erwerben. Das war so einfach nicht, denn selbst Kameraden, die von Beruf Kraftfahrer waren, bekamen dort nicht immer die Möglichkeit den LKW-Führerschein zu machen. Nach der Ausbildung zum Sanitäter begann für mich die Ausbildung zum Erwerb von Führerscheinen. Es begann mit dem LKW-Führerschein, anschließend der Erwerb des Krankenwagenscheines, schließlich die Ausbildung zum Führerschein F1 für den Sanitätspanzer M113. Heute erinnere ich mich belustigt an den rauen Ton des Fahrlehrers: „...Sie Hirsch!“
Ich hatte mich in der Folgezeit um fünf Fahrzeuge zu kümmern, die ich abwechselnd je nach Einsatz fahren, aber auch pflegen durfte. Eines der Fahrzeuge war ein MAN-Kofferwagen vom Typ 630 L2A. Der 5-to-LKW war der Operationswagen der Sanitätskompanie und wurde nur für echte Einsätze in Manövern aufgerüstet und mit mir als Fahrer eingesetzt. Weitere Fahrzeuge bei diesen Einsätzen waren ein Unimog-Krankenwagen und ein DKW Munga (Geländewagen), mit dem der Stabsarzt befördert wurde.
Jetzt nach über fünfzig Jahren erinnere ich mich gerne an diese Zeit. Die damalige Kriegsgefahr war uns jungen Soldaten nicht bewusst. Im Juni 1967 der gerade beendete 6-Tage-Krieg zwischen Israel und drei arabischen Staaten, dann im Frühjahr 1968 der Einmarsch der Ostblockstaaten in die Tschechoslowakei, der den „Prager Frühling“ beendete, brachten die Welt an den Rand von Weltkriegen.
Aus der Von-Goeben-Kaserne, die achtzehn Monate meine zweite Heimat war, wurde ein Baugebiet und der neue Stadtteil Stade-Ottenbeck.
(Text: Peter Sacher)
Umzug mit der „Dicken Berta“
Seit 1872 gibt es die Möbelspedition Neuhaus. Kennzeichen der großen Möbelwagen war der Name „Dicke Berta“ an der Dachfront. Viele noch lebende Zeitzeugen erinnern sich an ihre Umzüge in den 1950er Jahren mit dem großen LKW der Firma Heinrich Neuhaus und Sohn aus Hamm.
Zu meinem Modell: Vor über dreißig Jahren kam ich in den Besitz von Werbepostkarten der Möbelspedition Heinrich Neuhaus u. Sohn aus Hamm. Immer auf der Suche nach interessanten Vorbildern für meine Modelleigenbauten, kam mir dieses gewaltige Fahrzeug gerade recht. Da die Stadt Hamm zu den Nachbarstädten meiner Heimatstadt gehört war meine eigene Vorgabe, LKW aus meiner Heimatstadt und Umgebung zu bauen erfüllt, für mich klar, dass ich dieses Fahrzeug bauen musste.
Wie alle meine Modelle entstand auch dieses Modell in Eigenbauweise aus Plastikplatten unter Zuhilfenahme von Kleinteilen aus der „Grabbelkiste“. Das Schwierigste am Bau war die Beschriftung. Freihändig, mit viel Schweiß auf der Stirn brachte ich die Beschriftungen und Zeichnungen mit dem Pinsel auf dem lackierten Modell auf. Mit dem fertigen Ergebnis bin ich recht zufrieden. Meine Modellbauhandschrift darf man ruhig erkennen. (Text: Peter Sacher)
Seit 1872 gibt es die Möbelspedition Neuhaus. Kennzeichen der großen Möbelwagen war der Name „Dicke Berta“ an der Dachfront. Viele noch lebende Zeitzeugen erinnern sich an ihre Umzüge in den 1950er Jahren mit dem großen LKW der Firma Heinrich Neuhaus und Sohn aus Hamm.
Zu meinem Modell: Vor über dreißig Jahren kam ich in den Besitz von Werbepostkarten der Möbelspedition Heinrich Neuhaus u. Sohn aus Hamm. Immer auf der Suche nach interessanten Vorbildern für meine Modelleigenbauten, kam mir dieses gewaltige Fahrzeug gerade recht. Da die Stadt Hamm zu den Nachbarstädten meiner Heimatstadt gehört war meine eigene Vorgabe, LKW aus meiner Heimatstadt und Umgebung zu bauen erfüllt, für mich klar, dass ich dieses Fahrzeug bauen musste.
Wie alle meine Modelle entstand auch dieses Modell in Eigenbauweise aus Plastikplatten unter Zuhilfenahme von Kleinteilen aus der „Grabbelkiste“. Das Schwierigste am Bau war die Beschriftung. Freihändig, mit viel Schweiß auf der Stirn brachte ich die Beschriftungen und Zeichnungen mit dem Pinsel auf dem lackierten Modell auf. Mit dem fertigen Ergebnis bin ich recht zufrieden. Meine Modellbauhandschrift darf man ruhig erkennen. (Text: Peter Sacher)
Wilhelm Lenz und sein Mercedes L6600
Der jüngere Bruder Wilhelm der Gebr. Lenz aus Drensteinfurt (siehe Bericht über Vomag Eilschlepper, Seite 1 und Henschel HS14HK, Seite 2) fuhr anders als sein älterer Bruder Heinrich als selbständiger Fuhrunternehmer Mercedes-LKW. 1951 kaufte er sich einen neuen Mercedes L 6600 mit einem Zweiachsanhänger. Als nächsten und letzten LKW fuhr er einen Mercedes LP 333 mit Anhänger. Durch sein langes Fernfahrerleben und den lauten Motoren wurde er auf beiden Ohren taub.
Vor ca. 30 Jahren (Stand 2019) wurde meine Erinnerung durch den Erhalt eines Bildes des L6600 aufgefrischt und ich entschloss mich, diesen als Modell nach zu bauen.
Als ich das fertige Modell dem alt gewordenen Wilhelm und seiner Frau vorstellte, war er so erfreut und gerührt, dass ihm die Tränen kamen. Einige Monate später verstarb Wilhelm Lenz. (Text: Peter Sacher)
Der jüngere Bruder Wilhelm der Gebr. Lenz aus Drensteinfurt (siehe Bericht über Vomag Eilschlepper, Seite 1 und Henschel HS14HK, Seite 2) fuhr anders als sein älterer Bruder Heinrich als selbständiger Fuhrunternehmer Mercedes-LKW. 1951 kaufte er sich einen neuen Mercedes L 6600 mit einem Zweiachsanhänger. Als nächsten und letzten LKW fuhr er einen Mercedes LP 333 mit Anhänger. Durch sein langes Fernfahrerleben und den lauten Motoren wurde er auf beiden Ohren taub.
Vor ca. 30 Jahren (Stand 2019) wurde meine Erinnerung durch den Erhalt eines Bildes des L6600 aufgefrischt und ich entschloss mich, diesen als Modell nach zu bauen.
Als ich das fertige Modell dem alt gewordenen Wilhelm und seiner Frau vorstellte, war er so erfreut und gerührt, dass ihm die Tränen kamen. Einige Monate später verstarb Wilhelm Lenz. (Text: Peter Sacher)
Gerstensaft für Drensteinfurt
Ende der 1950er Jahre gab es in Drensteinfurt gefühlt in jedem zweiten Haus eine Gaststätte. Zu dieser Zeit war der Büssing 5000S der Isenbeck-Brauerei aus Hamm ein gern gesehener Gast in Drensteinfurt. Beladen mit Bierfässern, Bierkästen, Kohlensäureflaschen und den fast ein Meter langen Eisstangen zum Kühlen des Gerstensaftes, belieferte er Gaststätten und Lebensmittelläden. Wurden die Eisstangen von den Fahrern mit Eispickeln von der Ladefläche geholt, brachen immer wieder kleine Eisstücke ab. Darauf warteten wir Kinder. Genüsslich lutschten wir an dieser herrlich kühlen Erfrischung. Bei Schützenfesten sorgte der Bierlaster für Nachschub an der Vogelstange (Schießplatz).
Zum Vorbild: Die Karosseriebaufirma Esselmann aus Hamm baute die Fahrerkabine und die Getränkepritsche auf dem Chassis des Büssing 5000S. Im Laufe der Jahre wurde die Firma Esselmann der Isenbeck-Hauslieferant für LKW-Aufbauten und von Verkaufsanhängern.
Die Brauerei Isenbeck gab es unter diesem Namen seit 1769. Im Jahr 1990 endet die Geschichte der Hammer Traditionsbrauerei. Sie wurde von der Warsteiner Brauerei übernommen. Das über viele Jahre im Hammer Stadtbild prägende Brauereigebäude wurde abgerissen und musste einem Einkaufszentrum weichen. (Text: Peter Sacher)
Ende der 1950er Jahre gab es in Drensteinfurt gefühlt in jedem zweiten Haus eine Gaststätte. Zu dieser Zeit war der Büssing 5000S der Isenbeck-Brauerei aus Hamm ein gern gesehener Gast in Drensteinfurt. Beladen mit Bierfässern, Bierkästen, Kohlensäureflaschen und den fast ein Meter langen Eisstangen zum Kühlen des Gerstensaftes, belieferte er Gaststätten und Lebensmittelläden. Wurden die Eisstangen von den Fahrern mit Eispickeln von der Ladefläche geholt, brachen immer wieder kleine Eisstücke ab. Darauf warteten wir Kinder. Genüsslich lutschten wir an dieser herrlich kühlen Erfrischung. Bei Schützenfesten sorgte der Bierlaster für Nachschub an der Vogelstange (Schießplatz).
Zum Vorbild: Die Karosseriebaufirma Esselmann aus Hamm baute die Fahrerkabine und die Getränkepritsche auf dem Chassis des Büssing 5000S. Im Laufe der Jahre wurde die Firma Esselmann der Isenbeck-Hauslieferant für LKW-Aufbauten und von Verkaufsanhängern.
Die Brauerei Isenbeck gab es unter diesem Namen seit 1769. Im Jahr 1990 endet die Geschichte der Hammer Traditionsbrauerei. Sie wurde von der Warsteiner Brauerei übernommen. Das über viele Jahre im Hammer Stadtbild prägende Brauereigebäude wurde abgerissen und musste einem Einkaufszentrum weichen. (Text: Peter Sacher)
Der Traum von einem neuen Fahrrad
Im Sommer 1963 war ich 15 Jahre alt und Schüler der Städtischen Handelsschule in Münster. Schon lange träumte ich von einem neuen Fahrrad. Eine Ferienarbeit sollte mir beim Erfüllen meines Traumes helfen. Der größte Arbeitgeber in meiner Heimatstadt war das Stanz- und Emaillierwerk Merten & Storck. Dort wurden Kochtöpfe und die bekannten Glühweinbehälter hergestellt.
An einem Montag um sieben Uhr begann meine vierwöchige Ferienarbeit. Ich wurde im Lager eingesetzt und musste Töpfe verpacken und auf die LKW verladen. Einmal fragte mich ein Fahrer der Firma, ob ich mit ihm nach Düsseldorf zu den Messehallen fahren würde um den Messestand abzubauen und nach Drensteinfurt zurück zu bringen. Nur zu gerne nahm ich diese Abwechslung wahr. Am Sonntagabend um 22:00 Uhr fuhren wir im Opel-Blitz 1,75t los. In der Nacht kamen wir in Düsseldorf an und legten uns noch für ein paar Stunden auf die Ladefläche zum Schlafen. Am frühen Morgen wuschen wir uns am Rheinufer. Der Abbau und die Heimfahrt nahmen den ganzen Montag in Anspruch. Nach vier Wochen beendete ich meine Ferienarbeit und war um 240,00 DM reicher.
Mit dem Geld ging es zum örtlichen Fahrradhändler und für 230,00 DM kaufte ich ein Göricke-Fahrrad mit Dreigangschaltung. Jetzt verblieb mir noch eine Woche Ferien, in denen ich meinen hart erarbeiteten Traum genießen konnte. (Text: Peter Sacher)
Im Sommer 1963 war ich 15 Jahre alt und Schüler der Städtischen Handelsschule in Münster. Schon lange träumte ich von einem neuen Fahrrad. Eine Ferienarbeit sollte mir beim Erfüllen meines Traumes helfen. Der größte Arbeitgeber in meiner Heimatstadt war das Stanz- und Emaillierwerk Merten & Storck. Dort wurden Kochtöpfe und die bekannten Glühweinbehälter hergestellt.
An einem Montag um sieben Uhr begann meine vierwöchige Ferienarbeit. Ich wurde im Lager eingesetzt und musste Töpfe verpacken und auf die LKW verladen. Einmal fragte mich ein Fahrer der Firma, ob ich mit ihm nach Düsseldorf zu den Messehallen fahren würde um den Messestand abzubauen und nach Drensteinfurt zurück zu bringen. Nur zu gerne nahm ich diese Abwechslung wahr. Am Sonntagabend um 22:00 Uhr fuhren wir im Opel-Blitz 1,75t los. In der Nacht kamen wir in Düsseldorf an und legten uns noch für ein paar Stunden auf die Ladefläche zum Schlafen. Am frühen Morgen wuschen wir uns am Rheinufer. Der Abbau und die Heimfahrt nahmen den ganzen Montag in Anspruch. Nach vier Wochen beendete ich meine Ferienarbeit und war um 240,00 DM reicher.
Mit dem Geld ging es zum örtlichen Fahrradhändler und für 230,00 DM kaufte ich ein Göricke-Fahrrad mit Dreigangschaltung. Jetzt verblieb mir noch eine Woche Ferien, in denen ich meinen hart erarbeiteten Traum genießen konnte. (Text: Peter Sacher)
Wieder eine interessante Seite mit einmaligen Modellautos aus Peters Werkstatt und authentischen Geschichten aus der Zeit. Vielen Dank, Peter, für Fotos und Zeilen. Und hier schon zehn weitere Unikate aus Peters Sammlung zur Vorschau und zum neugierig machen. Wir sind schon gespannt auf deine neuen Geschichten über Lastwagen aus dem Münsterland.
Wenn ihnen die Seite gefallen hat, dann empfehlen sie uns doch weiter und schauen wieder einmal rein.
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